Deutsches Schiff legt wieder in Odessa ab

von Redaktion

Donau-Häfen mit Kampfdrohnen angegriffen – Ukraine meldet Rückeroberung von Uroschajne im Süden

Kiew/Moskau – Nach tagelangen Kämpfen ist es der ukrainischen Armee gelungen, das Dorf Uroschajne im Süden zurückzuerobern. „Uroschajne ist befreit“, schrieb Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Mittwoch auf Telegram. Die ukrainischen Soldaten befestigten demnach ihre Stellungen am Ortsrand. Russische Gegenvorstöße auf den Ort seien abgewehrt worden.

Erstmals veröffentlichte der ukrainische Geheimdienst zudem Videos seiner Sprengstoffboote. Mit solchen Booten, die rund 850 Kilogramm Sprengstoff an Bord hatten, wurden unter anderem Angriffe auf die Krim-Brücke ausgeführt. „Die Seedrohnen sind eine einzigartige Entwicklung des SBU. An dieser Entwicklung waren keine Privatunternehmen beteiligt“, betonte der Chef des ukrainischen Geheimdienstes SBU, Wassyl Maljuk.

In der Nacht auf Mittwoch wurden die für den Getreideexport wichtigen ukrainischen Donau-Häfen von russischen Kampfdrohnen angegriffen. Wie die Verwaltung des Gebiets Odessa mitteilte, wurden in einem Hafen Lagerhäuser und Getreidesilos beschädigt. Der Ort wurde nicht genannt; Videos in Sozialen Netzwerken zeigten allerdings, wie der Hafen Reni angegriffen wurde. Die Brände seien gelöscht worden, verletzt wurde niemand, teilte der Gouverneur Oleh Kniper mit.

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste setzt Russland inzwischen selbst hergestellte Angriffsdrohnen ein. Die unbemannten Fluggeräte basierten auf iranischen „Kamikaze“-Drohnen vom Typ Shahed, die Russland seit Monaten importiere, erklärte das britische Verteidigungsministerium.

Russland blockiert seit Mitte Juli wieder ukrainische Getreideexporte über das Schwarze Meer. Auch die Häfen an der Donau, die eine wichtige Ausweichroute sind, wurden mehrmals aus der Luft angegriffen. Diese Angriffe finden oft nur wenige hundert Meter von Nato-Gebiet entfernt statt, weil am anderen Ufer der Donau Rumänien liegt.

Trotz der Angriffe auf die Häfen hat gestern erstmals nach eineinhalb Jahren wieder ein deutsches Containerschiff den Hafen Odessa am Schwarzen Meer verlassen. Als erstes Schiff nutze die Joseph Schulte einen temporären Korridor, der von und zu den Seehäfen der Ukraine führt, sagte Vizeregierungschef Olexander Kubrakow.

Am Abend dann bestätigte eine Sprecherin der Hamburger Reederei Bernhard Schulte auf dpa-Anfrage, dass das Schiff die ukrainischen Gewässer erfolgreich durchquert habe. Laut dem Schiffsinformationsdienst Marine Traffic fuhr der Frachter zu diesem Zeitpunkt bereits in rumänischen Gewässern unweit des Ortes Sfântu Gheorghe. Das Schiff unter der Flagge von Hongkong transportiert den Angaben zufolge mehr als 2100 Container mit etwa 30 000 Tonnen allgemeiner Fracht. Es hatte am 23. Februar 2022 in Odessa festgemacht. Mehr als 60 Schiffe aus vielen Ländern teilten seitdem dasselbe Schicksal wie die Joseph Schulte.

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