Wer mit Ärzten spricht, weiß: Cannabis ist bei Weitem nicht so harmlos, wie so manche lustige Kiffer-Filmszene suggeriert. Karl Lauterbach, selbst Arzt, weiß das – und war deshalb nie sonderlich begeistert vom Ampel-Beschluss zur Legalisierung, den er nun als Gesundheitsminister umsetzen muss. Die Befürworter des Cannabis-Gesetzes setzen darauf, dass ein legales Hasch-Angebot den Schwarzmarkt austrocknen und so verhindern soll, dass schon Jugendliche mit Dealern in Kontakt kommen, die auch die harten Drogen im Angebot haben.
Das Cannabis-Gesetz, das das Kabinett gestern auf den Weg brachte, ist nun aber derart bizarr überreguliert, dass das Schwarzmarkt-Geschäft kein bisschen zurückgehen wird. Dazu kommt eine völlige Überforderung von Polizei und Justiz: Die Ermittler sollen nachzählen, ob mehr als drei Hanfpflänzchen im Garten wachsen? Absurd! Der Richterbund fürchtet zu Recht eine zusätzliche Belastung statt der versprochenen Entlastung, da um all diese kleinteiligen Mengen-Regeln für den Eigenbedarf sicher juristisch munter gestritten werden wird.
Angesichts der massiven Kritik von Psychiatern, Richtern und Polizei sollte die Ampel die Rauchzeichen richtig deuten und die Legalisierung stoppen. Cannabis-Fans argumentieren ja gerne damit, dass Alkohol genauso schädlich wie Hasch sei. Schon wahr, aber eine legale Droge bereitet der Gesellschaft schon mehr als genug Probleme und Kosten!
Klaus.Rimpel@ovb.net