Berlin – Jens Spahn (CDU) hat eine stärkere Beschränkung der Einwanderung gefordert. „Deutschland braucht eine Pause von dieser völlig ungesteuerten Asyl-Migration. Die Erfahrung zeigt: Wir können die Zahlen nicht nennenswert über Abschiebungen reduzieren. Daher braucht es ein klares Signal an der EU-Außengrenze: Auf diesem Weg geht es für niemanden weiter“, so der Unionsfraktionsvize zur „Bild am Sonntag“. Integration brauche Zeit und viele Ressourcen. „Das kann nur gut gelingen, wenn die Zahl zusätzlicher Asylbewerber sehr stark abnimmt.“ Deutschland brauche „gezielte Fachkräfteeinwanderung“. Spahn plädierte dafür, in Europa 300 000 bis 500 000 Flüchtlinge im Jahr aufzunehmen und zu verteilen. Auswählen sollte die Menschen das Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen.
Die Zahl der Abschiebungen aus Deutschland war zuletzt gestiegen. 7861 Menschen wurden laut Bundesinnenministerium abgeschoben, knapp 27 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum – am häufigsten Georgier (705), gefolgt von Nordmazedoniern (665), Afghanen (659) und Türken (525).
Derweil steigt der Zahl der Flüchtlinge nach Italien. Seit Jahren versuchen Migranten, insbesondere von den Küsten Libyens und Tunesiens aus nach Italien zu kommen. Heuer haben nach Angaben der italienischen Regierung bereits rund 103 000 Menschen auf Booten Italien erreicht – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum und fast genauso viele wie im Jahr 2022. Allein dieses Wochenende schafften es mehrere hundert Migranten zur Insel Lampedusa. Retter von „Sea-Watch“ nahmen 72 Menschen an Bord der „Aurora“. dpa