Berlin – Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber hat Zweifel an der geplanten Widerspruchslösung bei der elektronischen Patientenakte. Aktuell seien viele Fragen unbeantwortet, er sei daher skeptisch, sagte Kelber dem Deutschlandfunk. So sei unklar, wer bestimmte Daten einspeise und wie man sie eventuell sperren könne. Durch die Widerspruchslösung werde zudem Misstrauen gegen Patienten ausgestrahlt. „Nach dem Motto, du hast sie bisher nicht gut genug genutzt, jetzt muss ich dich zu deinem Glück zwingen.“ Die E-Akte gibt es seit 2021, bisher auf freiwilliger Basis. Es handelt sich um einen persönlichen Datenspeicher etwa für Befunde, Röntgenbilder und Listen eingenommener Medikamente. Derzeit haben nicht einmal ein Prozent der 74 Millionen gesetzlich Versicherten eine solche E-Akte. Die Regierung strebt einen Wert von 80 Prozent an. Die Krankenkassen sollen dafür bis zum 15. Januar 2025 für alle gesetzlich Versicherten automatisch eine E-Akte einrichten – es sei denn, Patienten widersprechen aktiv. » KOMMENTAR