Festnahme in Atlanta

Trump ist zum Ballast geworden

von Redaktion

VON FRIEDEMANN DIEDERICHS

Natürlich macht es sich für einen Politiker nicht gut, in seiner Vita ein Festnahme-Foto zu haben. Donald Trump hat nun diese zweifelhafte Ehre, nachdem er offiziell im Bundesstaat Georgia beschuldigt wird, sich als Leiter einer kriminellen Organisation an einer Umkehr des Wahlergebnisses 2020 versucht zu haben. Ob diese Interpretation der Anklage auch verfassungsrechtlich Bestand haben wird, könnte am Ende das Oberste Gericht in Washington entscheiden. Das ist für den mittlerweile mit vier Strafverfahren konfrontierten Ex-Präsidenten ein kleiner Hoffnungsschimmer, weil das höchste Gericht auch dank Trump mehrheitlich konservativ besetzt ist.

Mit Blick auf die Wahlen 2024 traf die frühere UN-Botschafterin und Präsidentschaftskandidatin Nikki Haley bei einer turbulenten ersten Debatte allerdings den Nagel auf den Kopf. Man müsse einsehen, dass Trump der am wenigsten beliebte Politiker in Amerika sei, so die Parteifreundin unverblümt. Und: Man könne die Wahlen mit ihm nicht gewinnen. Da hat Haley Recht.

Trump ist zum Ballast der verzweifelt nach neuer Richtung und Führungspersonen suchenden Republikaner geworden. Zwar hat er Umfragen zufolge den Rückhalt von 40 Prozent der konservativen Wähler. Doch ist fast unvorstellbar, dass auch nur eine geringe Zahl der für die Entscheidung so wichtigen Wechselwähler und Unentschlossenen das heiße Eisen Trump 2024 anfassen wird.

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