Mehrwertsteuer für Wirte

Erhöhung käme zur Unzeit

von Redaktion

VON CORINNA MAIER

Das Schnitzel ist teuer geworden. Hohe Energiekosten, steigende Löhne und die Inflation, die vor allem die Lebensmittelpreise treibt, belasten die Wirte und ihre Gäste schon heute erheblich. Und es könnte noch viel schlimmer kommen, wenn die Mehrwertsteuer auf Speisen zum Jahreswechsel von sieben auf 19 Prozent steigt. Das ist der Plan der Bundesregierung, die den Satz im Zuge der Corona-Krise gesenkt hatte.

Doch die Probleme der Branche sind noch keineswegs überwunden. Kaum ein Gasthaus hat seine Umsatzzahlen aus Vor-Pandemie-Zeiten wieder erreicht. Dazu kommt, dass die Verbraucher in Deutschland sehr deutlich spüren, dass die Belastungen durch Ukraine-Krieg und Energiekrise nicht so rasch vorübergehen werden – und halten ihr Geld zusammen.

Eine Steuererhöhung für die Wirte käme zur Unzeit. Allein in Bayern, so vorsichtige Schätzungen, dürften 2000 Lokale diesen nächsten Schlag nicht überstehen – mit allen gesellschaftlichen Folgen, die das gerade auf dem Land für Nachbarn, Stammtische und Vereine hat.

Natürlich muss ein Finanzminister auf die Milliarden schauen, die ihm durch den reduzierten Steuersatz entgehen. Doch wenn massenweise Wirte zusperren müssen, verdient der Staat an ihnen gar nichts mehr.

Corinna.Maier@ovb.net

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