Shapps wird Verteidigungsminister

von Redaktion

Großbritanniens Premier Sunak benennt Wallace-Nachfolger

London – Premierminister Rishi Sunak hat sich für die Allzweckwaffe entschieden: Grant Shapps folgt als britischer Verteidigungsminister auf Ben Wallace. Der 54-Jährige dürfte damit zum neuen Gesicht der britischen Ukraine-Hilfen werden. Doch die Wahl des bisherigen Energieministers löst in den Reihen seiner Konservativen Partei durchaus Stirnrunzeln aus.

Denn Shapps gilt vor allem als „Mädchen für alles“ der Tories, der immer vor die Kameras geschickt wird, wenn ein neuer Brandherd ausgetreten werden muss. Fünf Kabinettsposten unter drei Premierministern sprechen eine deutliche Sprache: Shapps war innerhalb eines Jahres Verkehrs-, Innen-, Wirtschafts-, Energie- und nun Verteidigungsminister. Kritiker sehen in ihm einen „Ja-Sager“.

„Für Verteidigung hätte es jemanden gebraucht, der für das Verteidigungsministerium und dessen Budget kämpft“, betonte der einflussreiche konservative Aktivist Tim Montgomerie am Donnerstag auf der Plattform X, früher Twitter. „Stattdessen hat Sunak einen Überloyalisten ernannt, der seine Sache in den Medien vertritt. Sehr enttäuschend, aber überhaupt nicht überraschend.“ Der Sky-News-Reporter Sam Coates hatte für die Nachfolge des allseits geschätzten Wallace prophezeit: „Ein Loyalist, der nicht viel Geld ausgeben will und gut im TV ist.“

Verwunderung herrscht auch deshalb, weil Experten durchaus verfügbar gewesen wären. Sicherheits-Staatssekretär Tom Tugendhat wurde ebenso als logische Wahl genannt wie die Verteidigungs-Staatssekretäre James Heappey (Streitkräfte) und Johnny Mercer (Veteranen). Alle drei dienten – im Gegensatz zu Shapps – in der Armee.

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