Alter von US-Politikern

Verjüngung dringend gefragt

von Redaktion

VON FRIEDEMANN DIEDERICHS

Wann ist ein Politiker zu alt für sein Amt? Mit Blick auf die Präsidentschaftswahlen 2024 haben die US-Bürger eine klare Meinung: Laut Demoskopen glaubt eine deutliche Mehrheit, dass der 80-jährige Demokrat Joe Biden nicht fit genug für eine zweite Amtszeit sei. Während das Weiße Haus natürlich darauf beharrt, Biden sei aufgrund seiner „Weisheit“ ein Vorbild, stolpert dieser durch seine wenigen Auftritte, verliert bei Reden den Faden oder versichert den Angehörigen der Waldbrand-Toten von Maui tatsächlich, er hätte einst beinahe seinen Sportwagen durch einen Brand in der Küche verloren. Kein Wunder, dass ein Teil der Partei nach jüngeren Führungskräften sucht.

Die Überalterung ist aber auch ein Problem für die US-Republikaner. Donald Trump ist nur drei Jahre jünger als Biden und wird zudem mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem seiner Strafverfahren verurteilt werden. Die Führungskraft Mitch McConnell, mit 81 Jahren ebenfalls im betagten Alter, erstarrte jetzt zum zweiten Mal in kurzer Zeit bei seinem Termin und erweckte den Eindruck, er habe einen Schlaganfall erlitten. Zurücktreten mag er nicht. Frische Gesichter haben es auch deshalb schwer, weil die alte Garde zu viel Einfluss auf Macht und Gelder-Vergaben hat. Die Verabschiedung einer gesetzlichen Altersgrenze für Präsidenten und Kongressmitglieder ist überfällig.

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