Proteste gegen die IAA

Die Fähigkeit zum Dialog verloren

von Redaktion

VON ANDREAS THIEME

Es fing an mit Straßenblockaden, dann seilten sich Aktivisten auf die Autobahn ab – und jetzt wurden auch noch Autos im Gewässer versenkt. Alles im Sinne des Klimaschutzes? Von wegen! Das glauben viele Bürger den Aktivisten nicht mehr – und sind zurecht wütend.

Denn mittlerweile reicht’s. Doch jetzt beginnt die Internationale Autoausstellung mit erwarteten 700 000 Besuchern. Auf die IAA ist München zurecht stolz und will sich als moderne Metropole präsentieren. Doch gleich eine Reihe von Protest-Organisationen hat Aktivisten angekündigt, im Internet formiert sich der Widerstand. Die Polizei rechnet auch mit gewaltbereiten Demonstranten. Besetzte Häuser und brennende Autos könnten zum Bild werden, mit dem wir uns an die IAA erinnern. Mit 4500 Einsatzkräften will die Polizei dagegenhalten. Es ist ein Ausmaß, das nachdenklich macht.

Denn friedlicher Protest fürs Klima sieht anders aus als vieles, das wir zuletzt erlebt haben. Wer gewaltbereit ist, hat jede Fähigkeit zum Dialog verloren – und bekommt zurecht kein Gehör für seine (Klima-)Ziele. Zuletzt 27 Aktivisten waren im präventiven Polizeigewahrsam, der bis zu zwei Monate verhängt werden kann. Doch das ist erst die Vorstufe zu einer richtigen Freiheitsstrafe, die ein Gericht aussprechen kann. Eine Art mahnender Zeigefinger in Bayern, den man nicht missachten sollte. Für die Unbelehrbaren hat Justizminister Georg Eisenreich zurecht bereits Grenzen gesetzt: längere Haftstrafen.

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