Hanoi – US-Präsident Joe Biden knüpft bei einem Kurzbesuch in Vietnam ein engeres Bündnis mit dem kommunistischen Land. Die einstigen Feinde werten ihre diplomatischen Beziehungen auf, wie Biden und der Generalsekretär der Kommunistischen Partei, Nguyen Phu Trong, in Hanoi bekannt gaben. Die Reise sei ein „historischer Moment“, so Biden.
Offiziell verbindet beide Nationen seit 2013 eine „umfassende Partnerschaft“. Diese wurde nun hochgestuft auf eine „umfassende strategische Partnerschaft“. Vietnam hat etwa auch Russland und China diesen Status zuerkannt. Allerdings werden die Beziehungen zwischen China und Vietnam durch Territorialkonflikte im Südchinesischen Meer belastet.
Generalsekretär Nguyen Phu Trong empfing Biden mit den Worten: „Sie sind nicht einen Tag gealtert, und ich würde sagen, Sie sehen sogar noch besser aus als früher.“ Einen nicht ganz so fitten Eindruck machte der 80-Jährige aber später bei einer Pressekonferenz, zu der er mit großer Verspätung kam und sich mehrfach versprach.
Infolge des Aufstiegs Chinas stellt das kommunistische Vietnam zusammen mit den traditionellen Bündnispartnern wie den Philippinen und Thailand einen wichtigen Baustein in Washingtons Indopazifik-Strategie dar. Auch wirtschaftlich will Biden in Hanoi Fortschritte machen – die beiden Länder wollen bei der Produktion von Halbleitern enger zusammenarbeiten.