Ein Gipfel der Versäumnisse

von Redaktion

UN bekräftigen Nachhaltigkeitsziele – Scholz mahnt zu Tempo

New York – Eine Zukunft ohne Armut, Hunger und Ungleichheit: Mit 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung will die Uno bis 2030 das Leben aller Menschen auf der Welt verbessern. Doch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat schon zum Start des zweitägigen Nachhaltigkeitsgipfels in New York Versäumnisse bei den Bemühungen um eine weltweit nachhaltige Entwicklung eingeräumt.

„Wir sehen, dass der Fortschritt, den wir uns für die ganze Welt gewünscht haben im Kampf gegen Armut und für ein besseres Zusammenleben, langsamer geworden ist“, sagte Scholz am Montag. Es seien „nicht so viele Verbesserungen erreicht“ worden, „wie wir uns gewünscht haben“.

Die Weltgemeinschaft ist bisher weit davon entfernt, ihre selbst gesteckten Ziele zu erreichen. Laut einem UN-Bericht zur Halbzeitbilanz sind die 193 Mitgliedstaaten bei lediglich 15 Prozent der Entwicklungsziele auf dem richtigen Weg. Bei mehr als 30 Prozent der Ziele gibt es keine Veränderung oder es wurden seit 2015 sogar Rückschritte verzeichnet. „Aber das ist für uns ein Anlass, erst recht sich darum zu kümmern, dass wir diesen notwendigen Fortschritt auch erreichen“, betonte Scholz.

UN-Generalsekretär António Guterres hat dem Nachhaltigkeitsgipfel deswegen einen „Rettungsplan für die Menschheit und den Planeten“ vorgelegt. Die Mitgliedsländer haben am Montag die Erklärung zur Bekräftigung der Nachhaltigkeitsziele einstimmig angenommen. Eine Staatengruppe um Russland hatte am Vortag mit einer Blockade gedroht, ließ ihren Drohungen aber letztlich keine Taten folgen.

Mit Blick auf die heute beginnende UN-Generalversammlung sagte Scholz, die Bundesregierung werde bei den sich bietenden Gelegenheiten thematisieren, „was der russische Präsident (Wladimir Putin) angerichtet hat mit seinem verbrecherischen Angriffskrieg auf die Ukraine“. Deutschland werde darauf bestehen, dass die Weltgemeinschaft sich auf ihre Prinzipien verpflichtet fühlt, dass nicht mit Gewalt versucht werden dürfe, Grenzen zu verschieben.  dpa/afp

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