Deutschlands neues Welterbe

Gute Nachricht aus Thüringen

von Redaktion

VON KATRIN BASARAN

Die Unesco hat bei ihrer Sitzung im saudi-arabischen Riad das jüdisch-mittelalterliche Erbe in Thüringens Landeshauptstadt Erfurt als Welterbe ausgezeichnet. Dazu gehören die Mikwe, das ist ein mittelalterliches Ritualbad, das Steinerne Haus sowie Erfurts Alte Synagoge. Deutschland hat damit 52 Welterbe-Stätten.

Es ist eine gute Nachricht – für uns alle. Und sie kommt zur richtigen Zeit, vor allem für ein Bundesland, in dem eine geschichtsvergessene Partei die Tagespolitik unter dem Schirm der Demokratie, die sie doch eigentlich ablehnt, mitbestimmen darf. Manchmal, so scheint es, ist dieses ostdeutsche Land, in dem ein Linker den Ministerpräsidenten stellt, aber die Rechten laut tönen, beängstigend und fremd.

Die Ehrung gebührt nun all den Menschen in Thüringen, die nicht laut tönen, sondern sich täglich einsetzen, für die Vielfalt, für Toleranz, für die Freiheit und die Pflege und den Erhalt des jüdischen Erbes. Geradezu mahnend wirkt da die Alte Synagoge, die im 14. Jahrhundert bei einem Pogrom niederbrannte. Es sind die Erfurter gewesen, die hunderte Jahre später die Überreste der Synagoge wiederentdeckten. Sich für diesen Schatz einsetzten, ihm seine Würde wiedergaben und sich mit ihrer Geschichte auseinandersetzen. Ihr Engagement wird gesehen. Von uns – und nun auch von der ganzen Welt.

Katrin.Basaran@ovb.net

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