Es ist schon oft ein Elend mit der Bahn in Bayern. Neben kaputten Weichen, Gleisen und Stellwerken gibt es auch ein (häufig unterschätztes) Problem mit dem rollenden Material. Die Bahn hat zwar viele neue schöne ICE. Aber Waggons und Lokomotiven auf den Regionalstrecken sind veraltet. Leider schludert die Bahn hier oft bei der Wartung und zögert Ersatzbeschaffungen hinaus. Da wäre zuallererst ein zupackender bayerischer Verkehrsminister gefragt, der auf die Umsetzung geschlossener Verkehrsverträge pocht. Pacta sunt servanda – sagte einst Strauß. Das sollte auch der Maßstab in der bayerischen Verkehrspolitik sein. Dass das Ministerium lediglich kleinere Vertragsstrafen wegen fehlender Leistung verhängt, nutzt dem Pendler gar nichts.
Ein Beispiel sind die Problem-Züge des Donau-Isar-Expresses: Viele Züge sind zu kurz, weil Waggons kaputt sind. Pendler müssen stehen, es nervt. So geht es nicht weiter. Ein Ersatz für die angejahrten, aber sehr praktischen Doppelstockwaggons ist notwendig. Dieser ist aber frühestens 2024 in Sicht. Das ist zu spät, die Ersatzbeschaffungen müssen wenigstens stückweise vorgezogen werden. Und dann müssen sie auch noch sofort einsetzbar sein. Die Erfahrungen auf der Strecke München – Nürnberg, wo fabrikneue Züge des tschechischen Herstellers Skoda wegen Technikproblemen reihenweise ausfallen, lehrt leider, hier misstrauisch zu sein.
Dirk.Walter@ovb.net