Washington/Sewastopol – Die USA könnten der Ukraine Medienberichten zufolge bald ATACMS-Raketen mit höherer Reichweite zur Verfügung stellen. Die US-Regierung werde das von Kiew geforderte Waffensystem zur Verteidigung in Kürze bereitstellen, berichteten die „Washington Post“ und der US-Sender NBC News unter Berufung auf mehrere Quellen. Laut „Washington Post“ handelt es sich um eine ATACMS-Variante, die mit Streumunition bestückt werden kann. NBC News berichtete, US-Präsident Joe Biden habe dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj die Bereitstellung „einer kleinen Zahl“ an ATACMS bei seinem Besuch in Washington in Aussicht gestellt.
Am Freitag hat die Ukraine nach Angaben der russischen Behörden das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte auf der annektierten Krim angegriffen. Wenig später meldeten die Behörden eine „beispiellose“ Cyberattacke auf die Internetdienste der Halbinsel. Die Schwarzmeerflotte ist im Hafen von Sewastopol stationiert. Dort befindet sich eines der Kommandozentren der russischen Offensive gegen die Ukraine. Von dort werden die Besatzungstruppen im Süden der Ukraine versorgt und Raketenangriffe ausgeführt.
Der Cyberangriff richte sich gegen die Internetdienstleister auf der Krim, teilte ein Berater des Gouverneurs der Krim mit, ohne direkt einen Zusammenhang zwischen den beiden Angriffen herzustellen. „Wir sind dabei, die Internet-Pannen auf der Halbinsel zu beheben“, sagte er.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte unterdessen eine Rückeroberung von Bachmut und zweier anderer Städte an. „Wir werden Bachmut von Okkupanten befreien“, sagte er dem Sender CNN. Ähnliches erwarte er für „zwei weitere Städte“. Er werde aber nicht sagen, um welche es sich handele. „Wir haben einen Plan, einen sehr, sehr umfassenden Plan.“ Die Eroberung von Bachmut war für Russland der bislang am teuersten erkaufte Sieg.