Russischer Flottenchef soll tot sein

von Redaktion

Drohnen-Angriffe auf die Hafenstädte Sewastopol und Odessa

Kiew/Moskau – Die Ukraine will den Chef der russischen Schwarzmeerflotte getötet haben: „Nach dem Treffer im Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte starben 34 Offiziere, darunter auch der Kommandeur der Schwarzmeerflotte Russlands“, teilte das ukrainische Militär mit. Von russischer Seite gibt es noch keine Bestätigung für den Tod von Flottenchef Viktor Sokolow.

Am Freitag hatte das ukrainische Militär die von Russland seit 2014 annektierte Halbinsel Krim mit einem kombinierten Angriff von Drohnen und Marschflugkörpern überzogen. Videos zeigen, dass dabei das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in der Hafenstadt Sewastopol mehrfach getroffen und schwer beschädigt wurde. Moskau sprach nach der Attacke allerdings von lediglich einem Vermissten.

Umgekehrt hat Russland die südukrainische Hafenstadt Odessa in der Nacht zum Montag mit Drohnen und Raketen angegriffen. Nach Angaben des Militärgouverneurs von Odessa, Oleh Kiper, wurden bis Montagnachmittag mindestens zwei Tote unter den Trümmern eines getroffenen Lagerhauses geborgen. Zudem sei eine Frau verletzt worden, die im Krankenhaus behandelt werde.

Der ukrainische Sonderermittler für die Dokumentation von Kriegsverbrechen, Gjundus Mamedow, hat nun internationale Unterstützung bei der Strafverfolgung gefordert. So könne die Justiz in anderen Staaten Verfahren eröffnen, wenn sich dafür Ansatzpunkte ergeben, sagte Mamedow. Dies könne der Fall sein, wenn sich Opfer des Krieges in Ländern wie Deutschland befinden. „Wir haben seit September vergangenen Jahres etwa 500 Fälle von Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht dokumentiert. An der Ermittlung der Beteiligten müssen andere Institutionen mitwirken“, forderte Mamedow. Beispielhaft sei, dass die deutsche Justiz Prozesse wegen Straftaten durchgeführt habe, die im Syrien-Krieg verübt wurden. Er setze nun darauf, dass sich die Bundesregierung „für die Schaffung einer internationalen Institution einsetzt, die sich komplett der Aufklärung der Verbrechen gegen die Ukraine widmet“.

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