Bodenständiger geht’s kaum: Die CDU im Ländle stellt sich neu auf – und setzt auf den jungen Manuel Hagel, einst Filialdirektor der Sparkasse in Ehingen. Nach einigem Zögern macht Thomas Strobl schon jetzt den Weg für seinen Ziehsohn frei – obwohl die nächste Landtagswahl erst 2026 ansteht. Das spannende Rennen um die Nachfolge für Winfried Kretschmann beginnt früh!
2011 hatte die AKW-Katastrophe von Fukushima Kretschmann ziemlich unverhofft ins Amt gespült. Seitdem regiert der Grüne unangefochten im sonst so Auto-affinen Ländle. Der 75-Jährige verkörpert wie kein anderer die Symbiose aus konservativen CDU-Werten und dem ja nicht minder konservativen Ansinnen, Lebensräume und Natur zu erhalten – weit weg von aufgeregten Debatten ums Gendern oder kultureller Aneignung. Die Schwarzen sind nur sein kleiner Koalitionspartner.
Nun könnte einiges in Bewegung geraten. Hagel scheint in seiner Partei nicht unumstritten, bei der Wiederwahl zum Fraktionschef bekam er nur 76 Prozent. Er wird liefern müssen. Zugleich halten sich Gerüchte, Kretschmann gebe sein Amt vorzeitig ab – womöglich an Cem Özdemir. Dass die CDU für den Landwirtschaftsminister die Hand hebt, ist unwahrscheinlich. In Stuttgart werden die Karten neu gemischt. Die Frage ist nur: wann.
Mike.Schier@ovb.net