Stockholm – Während in Europa weiter um die Aufnahme von Flüchtlingen gestritten wird, ist die Hilfsorganisation SOS Méditerranée am Donnerstag für ihre Seenotrettungseinsätze im Mittelmeer mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet worden. Die 2015 vom deutschen Kapitän Klaus Vogel mitbegründete Organisation bekomme die Auszeichnung für „ihre lebensrettenden humanitären Search and Rescue-Einsätze im Mittelmeer“, erklärte die Right-Livelihood-Stiftung.
SOS Méditerranée, ein Zusammenschluss mit Ländervertretungen in Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Italien, „rettet nicht nur Leben, sondern erinnert die Öffentlichkeit sowie europäische Institutionen und nationale Regierungen immer wieder an die humanitäre Krise auf dem Mittelmeer“, erklärte Right Livelihood. Die Nichtregierungsorganisation halte sich „strikt an das internationale Seerecht und die hohen Standards“ für Such- und Rettungseinsätze, gab die Stiftung weiter an. „Damit macht die Organisation deutlich: Seenotrettung ist eine rechtliche Verpflichtung.“
Stiftungsleiter Ole von Uexküll sprach angesichts der vielen Toten an den Außengrenzen der EU von einem „unerhörten politischen Versagen“. Abermals sei es die Zivilgesellschaft gewesen, die eingesprungen sei. Trotz erheblicher politischer und rechtlicher Hindernisse verfolge SOS Méditerranée mit seinem Schiff Ocean Viking konsequent seine Einsätze.
Allein in diesem Jahr hat die Ocean Viking fast 2000 schiffbrüchige Migranten gerettet. Der Preis trage dazu bei, „auf die Situation Tausender Menschen, die ihr Leben riskieren, aufmerksam zu machen“, erklärte Caroline Abu Sa’da, Geschäftsführerin des Schweizer Büros der Organisation.
Einen Preis erhielten auch Aktivistinnen aus Kenia und Ghana sowie eine Organisation aus Kambodscha für ihren Einsatz für Rechte von Frauen sowie Einsatz für den Umweltschutz.