Höhenflug der Freien Wähler gestoppt

von Redaktion

Bayerntrend: Aiwanger-Partei fällt leicht, CSU stagniert – Neue Hoffnung für die FDP

München – Nach der großen Aufregung wegen der Flugblatt-Affäre um Hubert Aiwanger scheint sich die politische Stimmung im Freistaat eine gute Woche vor der Wahl zu stabilisieren. Im neuen ARD-Bayerntrend von Infratest dimap kommt die CSU erneut auf 36 Prozent. Aiwangers Freie Wähler verlieren einen Punkt auf 16 Prozent, wären damit aber zweitstärkste Kraft vor den Grünen, die bei 15 Prozent stagnieren. Die AfD steigt auf 14 Prozent (+1), die SPD verharrt bei neun. Die FDP steigt wieder auf vier Prozent (+1).

Bemerkenswert gegenüber dem jüngsten Bayerntrend, der erst vor zwei Wochen veröffentlicht worden war, ist vor allem ein deutliches Absacken der Zufriedenheit mit Markus Söder. Am 12. September hatten noch 56 Prozent der Befragten angegeben, sie seien mit der Arbeit des Ministerpräsidenten sehr zufrieden oder zufrieden – diesmal sind es noch 50 Prozent. 47 Prozent sind weniger oder gar nicht mit Söder zufrieden. Dass solche Veränderungen aber mit Vorsicht zu genießen sind, zeigt eine andere Entwicklung: Die Spitzenkandidaten Katharina Schulze (Grüne) und Florian von Brunn (SPD) büßten trotz intensiven Wahlkampfs und diverser Wahlsendungen im TV im Vergleich zur letzten Erhebung leicht an Bekanntheit ein.

Hoffnung schöpfen dürfen dagegen die Liberalen, die statt drei Prozent Mitte September nun bei vier Prozent liegen. Auch das muss nichts heißen – ist aber von psychologischer Bedeutung. In aussichtsloser Lage könnten potenzielle Wähler davor zurückschrecken, ihr Kreuz bei einer Partei zu machen, die gar nicht im Landtag sitzt. Spitzenkandidat Martin Hagen jedenfalls sieht die Entwicklung auch als zusätzliche Motivation für die Wahlkämpfer. „Totgesagte leben länger“, sagt er. „Jetzt kommt es auf jede Stimme an.“

In Hessen, wo ebenfalls am 8. Oktober gewählt wird, käme die CDU der ARD-Vorwahlbefragung zufolge derzeit auf 31 Prozent. Mit Abstand folgen Grüne (17 Prozent), SPD (16) und AfD (15) etwa gleichauf. Die FDP kann sich mit aktuell 6 Prozent trotz Verlusten gegenüber 2018 (7,5 Prozent) Hoffnungen auf einen Wiedereinzug im Wiesbadener Parlament machen. Die Linke (4) bliebe hingegen unterhalb der Mandatsschwelle. Die Freien Wähler würden ebenfalls einen Wähleranteil von 4 Prozent erreichen.  mik/hor

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