Tief traurig ist das Klagelied von der angeblich unzureichenden Finanzausstattung des öffentlich-rechtlichen Sendersystems, das deren Vertreter ständig auf den Lippen führen. Die gute Nachricht: Ganz so schlimm kann es wohl doch nicht sein, wenn die Zahlen stimmen, die die Zeitung „Die Welt“ gerade über das Gehalt des ZDF-Satirikers Jan Böhmermann ausplauderte: 650 000 Euro plus soll der Sender seinem Moderator im Jahr zahlen. Das wäre fast das Doppelte dessen, was der ZDF-Intendant oder der Bundeskanzler verdienen. Mal ganz zu schweigen von den Gebührenzahlern, die mit ihren Abgaben Böhmermanns illustres Wirken finanzieren inklusive der Demontage anständiger Staatsdiener wie dem von Innenministerin Nancy Faeser in der Folge geschassten Behördenchef Arne Schönbohm.
Man kann das alles mit Humor nehmen nach dem Motto: Böhmermanns Verhandlungskünste scheinen ausgeprägter zu sein als das Satiriker-Talent des Vorzeige-Linken, der am liebsten mit dem moralischen Zeigefinger vor den Reichen herumfuchtelt (und vor Friedrich Merz, dessen Union und all den anderen „Nazis mit Substanz“). Das Dumme: Lachen können viele Zwangsgebührenzahler schon lange nicht mehr über Böhmermanns Witzchen – und noch geringer dürfte die Erheiterung darüber sein, mit dem eigenen knappen Geld einen öffentlich-rechtlichen Salon-Sozialisten reich zu machen, um sich anschließend von ihm abbürsten zu lassen. Das, staunt der Finanz-Blogger Mario Lochner, ist dann zur Abwechslung doch mal wirklich gute Böhmermann-Satire.
Georg.Anastasiadis@ovb.net