München – Trotz vieler interner Streitigkeiten hält Außenministerin Annalena Baerbock die Halbzeitbilanz der Bundesregierung für erfolgreich. Auch wenn die Ampel lauter diskutiere, könne man feststellen, dass sie in der Lage sei, Probleme und Herausforderungen zu lösen, sagte die Grünen-Politikerin am Sonntag auf dem kleinen Parteitag der bayerischen Grünen in München. Als Beispiel nannte sie die Bewältigung der Gaskrise im vergangenen Winter.
An die Mitglieder der Grünen appellierte Baerbock, sich von Anfeindungen nicht „kirre“ machen zu lassen. Seit Wochen und Monaten weht Bayerns Grünen im Wahlkampf teils heftiger Gegenwind entgegen – und dies nicht nur in den sozialen Netzwerken. So gab es in Richtung des Spitzenduos Katharina Schulze und Ludwig Hartmann in Neu-Ulm einen Steinwurf. Ein Auftritt in Chieming fand unter Polizeischutz statt.
„Da können andere noch so viel trillerpfeifen oder sogar Steine werfen oder uns mit Hass und Hetze im Internet überschütten, wir weichen nicht“, sagte Schulze.
Als Wahlziel hatten die Grünen in Bayern eine Regierungsbeteiligung ausgegeben. Aufgrund der Vorfestlegung der CSU auf eine Fortsetzung der Koalition mit den Freien Wählern gilt das aber als unwahrscheinlich – obwohl sich bei den Christsozialen nach der Flugblatt-Affäre um Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger durchaus Kritik an dem Koalitionspartner regt. Auf dem Parteitag blickten bereits einige Grüne auf die Wahl 2028: Dann wäre Schulze, die derzeit bekannteste Grünen-Politikerin im Freistaat, über 40 Jahre alt und könnte sich für das Amt der Ministerpräsidentin bewerben.