Das Traumwetter hält. Alle Corona-Ängste sind vergessen. Ein „sommerlich locker-leichtes Gefühl“ beschere das Oktoberfest daher allen Gästen und Verantwortlichen, hat Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner zur Halbzeit am Italiener-Wochenende geschwärmt. 3,4 Millionen Gäste hatte er bis dahin gezählt. Bis das größte Volksfest morgen endet, dürfte noch mal eine ähnlich große Zahl zur Theresienwiese pilgern. Ob es tatsächlich die Rekord-Wiesn – sieben Millionen Besucher kamen 1985 – wird, bleibt abzuwarten. Trotzdem: Die Kassen der Wirte, Schausteller und Stadt dürften heuer laut klingeln.
Nach der Wiesn ist vor der Wiesn. Wie wäre es da, wenn man dank rekordverdächtiger Besucherzahlen schon jetzt an das Oktoberfest 2024 denkt? Zwei Jahre in Folge blieb der Bierpreis zuletzt vor 20 Jahren konstant. 2002 und 2003 kostete die Mass maximal 6,80 Euro. Man mag es heute kaum glauben: Von 1963 bis 1967 lag ihr Preis ganze vier Jahre lang bei 2,20 Mark. Wäre eine Preisbremse nicht nach 20 Jahren mal wieder denkbar? Hier geht es nicht nur ums Bier, sondern auch um alkoholfreie Getränke. Neben den Wirten stehen auch die Brauereien in der Pflicht, die „magische Marke“ von 15 Euro für eine Mass erst mal nicht zu überschreiten. Beim Tafelwasser ist das Maß mit 10,04 Euro pro Liter ja längst voll. Die Wiesn sollte ein Fest für alle bleiben – nur so feiert sie auch weiterhin Besucherrekorde.
Cornelia.Schramm@ovb.net