Weltsynode in Rom

Reformen kommen für viele zu spät

von Redaktion

VON CLAUDIA MÖLLERS

Neue Wege der Mitwirkung der Basis in der katholischen Kirche werden jetzt in Rom auf der Weltsynode beraten. Vier Wochen lang, erstmals sind Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester dabei. Erstmals auch Frauen mit Stimmrecht. Was für die katholische Weltkirche schon wie Revolution klingt und nicht wenigen Traditionalisten den Angstschweiß auf die Stirn treibt, ist zunächst so etwas wie ein Pilotprojekt. Denn es gibt noch eine weitere Synodalversammlung im kommenden Jahr – dann werden von den Teilnehmern Empfehlungen für Reformen in der Kirche formuliert, die dem Papst übergeben werden. Und letztlich entscheidet der Heilige Vater. Denn: Auch wenn Franziskus an den Beratungen mehr Nicht-Kleriker und Frauen beteiligt, wird aus der katholischen Kirche keine Demokratie. Wer diese Erwartungen hat, kann nur bitter enttäuscht werden.

Dass es bereits als Fortschritt zu sehen ist, wenn Kirche Nicht-Kleriker und sogar (!) Frauen überhaupt anhört, zeigt, wie weit die Kleriker-Institution von den Menschen entfernt ist. Franziskus’ Initiative, synodale Elemente festzuschreiben, wird die Kirche verändern. Es wird aber dauern, bis das auch mit konkreten Entscheidungen einhergeht. Gut möglich, dass das einem Nachfolger von Franziskus vorbehalten ist. Für viele auch aus der Mitte der katholischen Kirche, die seit Längerem mit sich kämpfen, ob sie austreten sollen, kann das dann zu spät sein.

Claudia.Moellers@ovb.net

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