Gerhard Schröder (79) hat beim Festakt zur deutschen Einheit einen seltenen öffentlichen Auftritt gehabt. Der Altkanzler, um den es einsam geworden ist, saß in der zweiten Reihe ganz außen, unmittelbar hinter Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und Schleswig-Holsteins Regierungschef Daniel Günther (CDU). Der fand es „okay“, dass Schröder dabei war. „Trotzdem ist es für mich immer ein verstörendes Gefühl, wenn man einen Menschen trifft, der sich so verirrt hat in seinen politischen Ansichten.“ Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier grüßte den Altkanzler. Der lächelte – fast erleichtert.