Der Landesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) in Bayern, Bernhard Stiedl, hat nach der Landtagswahl wieder mehr Sachlichkeit in der Politik gefordert. „Der Wahlkampf in Bayern wurde vielerorts ohne Berücksichtigung der Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürgern geführt“, sagte Stiedl am Sonntagabend in München. Die Debatte sei von populistischen Äußerungen geprägt gewesen. „Wer Populisten hinterherläuft, treibt ihnen Stimmen zu“, sagte Stiedl. In den Koalitionsverhandlungen müsse es unter anderem um faire Löhne, ein Ende der Tarifflucht und bezahlbaren Wohnraum in Bayern gehen, forderte Stiedl. „Dort erwarten die Menschen Lösungen.“
FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hat die Uneinigkeit der Ampel-Koalition für das schlechte Abschneiden seiner Partei in Hessen und Bayern verantwortlich gemacht. Es sei nicht um landespolitische Themen, sondern „die bundespolitische Stimmung“ gegangen, sagte Djir-Sarai in der ARD. Bei den entscheidenden Fragen, der wirtschaftlichen Entwicklung und dem „Megathema“ Migration, „da muss diese Koalition ein gemeinsames Verständnis entwickeln“. Dies sei aus seiner Sicht lange nicht der Fall gewesen. „Da müssen wir uns zusammen setzen, was wir gemeinsam als Koalition erreichen können“, betonte der Generalsekretär. Die Parteien müssten zudem besprechen, ob sie überhaupt in der Lage seien, diese Ziele zu erreichen. Die Herausforderungen seien „enorm“.
Nach dem verpassten Einzug in den bayerischen Landtag will die Linke als außerparlamentarische Opposition weiterarbeiten. Spitzenkandidatin Adelheid Rupp bedankte sich bei den Wählern: „Ihr Vertrauen zeigt uns ganz deutlich, dass es bei vielen Menschen das Bedürfnis nach einer politischen Kraft gibt, die soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stellt.“