München – Nach der Wahlniederlage vom Sonntag will sich SPD-Chef Florian von Brunn (54) an der Spitze der geschrumpften Landtagsfraktion halten. Nach zweitägigen Beratungen verständigten sich die 17 Abgeordneten auf eine Wahl am Mittwochmittag. Ein Gegenkandidat hat sich vorerst nicht aus der Deckung gewagt.
Mit 8,4 Prozent hatte die SPD ihr Resultat von 2018 nochmals unterboten. Die Kampagne war voll auf von Brunn zugeschnitten. Intern gibt es deshalb Kritik an ihm – aber auch den Hinweis, für die Performance der Bundesregierung könne man den Landespolitiker aus München nicht verantwortlich machen. Von Brunn hatte sich 2021 knapp an der Spitze der Landtagsfraktion durchgesetzt. Die Hoffnung einiger Parteifreunde ist, dass die jetzige Fraktion mit sieben neuen Abgeordneten harmonischer arbeitet als bisher.
Weitere Weichenstellungen stehen noch aus. Markus Rinderspacher kandidiert wieder als Landtagsvizepräsident. Der Münchner hat in seinem Stimmkreis eines der besseren Ergebnisse geholt. Er und von Brunn gelten als Ansprechpartner, sollte die CSU noch umschwenken und über eine Sondierung mit der SPD nachdenken.
Auch die 32 Grünen wählen ihre Fraktionsspitze – wohl erneut Ludwig Hartmann und Katharina Schulze – am Mittwoch. Sie stellen auch mit dem Unterfranken Paul Knoblach (69) den Alterspräsidenten für die erste Plenarsitzung am 30. Oktober. cd