Flüchtlinge im Gazastreifen

Das Drehbuch der Hamas

von Redaktion

VON KLAUS RIMPEL

Der Hamas-Angriff war nicht nur bestialisch – so bitter, so unerträglich es klingt: Der Gewalt-Exzess war aus Sicht der Terroristen auch erfolgreich, weil er sein Hauptziel schon erreicht hat. Denn Saudi-Arabien hat seine Annäherung an Israel gestoppt – aus Furcht vor Protesten der eigenen Bevölkerung gegen die israelische Gegenwehr in Gaza. Das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung entspricht perfekt dem Drehbuch der Hamas. Die Bilder peitschen die Stimmung der Araber weltweit auf – auch in Deutschland. Die Hamas will den antisemitischen Hass in den Köpfen zementieren, immer ihr „Endziel“, die Auslöschung des Staates Israel, vor Augen.

Die israelische Regierung muss all dies bei ihren Reaktionen im Hinterkopf haben. Verständlich, dass jetzt die militärische Reaktion und die Befreiung möglichst vieler Geiseln für die Israelis im Vordergrund stehen. Die Zerstörung des lslamischen Staats hat gezeigt, dass die Eliminierung der Terror-Paten auch die Anschläge im Namen des IS weitgehend beenden konnte. Deshalb ist das Kriegsziel der Zerschlagung der Hamas richtig und zentral. Aber Israel braucht begleitend eine Politik, die den gemäßigten Palästinensern eine Perspektive gibt und die Wiederbelebung der Annäherung an die Saudis ermöglicht. Das zynische Kalkül der Hamas muss durch kluge, nicht nur von Rache geleitete Politik durchbrochen werden.

Klaus.Rimpel@ovb.net

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