Wellington – Neuseeland hat nach sechs Jahren sozialdemokratischer Labour-Regierung für einen Wandel gestimmt: Der Pazifikstaat wird künftig von einem konservativen Bündnis unter der National Party geführt. Designierter Ministerpräsident ist Parteiführer Christopher Luxon. „Jetzt müssen wir für alle Neuseeländer abliefern“, sagte der 53-jährige Multimillionär in seiner Siegesrede. Vor allem die versprochenen Steuersenkungen haben viele Wähler überzeugt. „Wir haben den Menschen zugehört, die Steuererleichterungen brauchen, um ihre Lebensmittelrechnungen bezahlen zu können“, betonte Luxon.
Die National Party kommt nach bisherigen Berechnungen auf 50 Sitze im 120-köpfigen Parlament. Die „special votes“ von Wählern, die außerhalb ihres Wahlkreises abgestimmt haben, müssen noch ausgezählt werden.
Um eine Regierung bilden zu können, sind mindestens 61 Mandate nötig. Geplant ist deshalb eine Koalition mit der rechtsliberalen Partei ACT, die auf elf Stimmen kommt. „Aufgrund der Ergebnisse, die wir heute Nacht sehen, können National Party und ACT eine Regierung bilden“, zeigte sich Luxon überzeugt. Ein schwieriges Bündnis mit der populistischen Anti-Immigrationspartei New Zealand First ist nach letztem Stand nicht nötig.
Der künftige Regierungschef ist erfolgreicher Geschäftsmann und hat lange für den Konsumgüterkonzern Unilever gearbeitet, unter anderem in Kanada. 2011 wurde er Geschäftsführer der Fluggesellschaft Air New Zealand. Im Parlament sitzt er erst seit 2020 – von da ging die politische Karriere steil bergauf. Der bisher regierende Labour-Regierungschef Chris Hipkins (45) gestand seine Niederlage ein. dpa