Palästinenser in Gaza

Die verlogene Araber-Solidarität

von Redaktion

VON KLAUS RIMPEL

So lautstark die Klage vieler arabischer Führer über die israelische Offensive im Gazastreifen ist, so leise werden die Sympathisanten, wenn es darum geht, der palästinensischen Zivilbevölkerung zu helfen. Bei aller Kritik an Israels Raketenangriffen auf das nur 40 Kilometer lange und maximal 12 Kilometer breite „Gefängnis“ der Palästinenser: Das Mini-Gebiet hätte ja theoretisch einen Ausgang – den Grenzübergang nach Ägypten.

Doch Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi will verhindern, dass Zehntausende von palästinensischen Flüchtlingen – darunter Hamas-Kämpfer – sein ohnehin fragiles Land weiter destabilisieren. In Jordanien, Syrien und im Libanon leben schon jetzt hunderttausende Palästinenser, die Herrscher dort fürchten einen neuen Flüchtlingsstrom aus Gaza ebenso wie die reichen Saudis oder Katarer. Die traurige Wahrheit ist: Die Palästinenser haben keine Lobby. Diese Tatsache übertünchen die arabischen Herrscher gerne mit anti-israelischen Parolen.

Für die Diplomatie bietet das aber auch einen Ansatz: US-Präsident Joe Biden hat Israel vor einer dauerhaften Besetzung Gazas gewarnt. Er will den Palästinensern die Botschaft vermitteln, dass sie nicht im Stich gelassen werden, wenn die Hamas erst einmal zerschlagen ist.

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