PRESSESTIMMEN
„Die Wahlen können wegen der demokratiepolitischen Rückschritte der vergangenen Jahre zwar als frei, aber nicht als fair bezeichnet werden. Die Staatsmedien sind zu Propagandaorganen verkommen, Steuergelder wurden für Parteizwecke missbraucht und von der PiS kontrollierte Institutionen wie die Nationalbank leisteten Wahlkampfhilfe. Es ist deshalb nicht falsch, von einem Sieg der Demokratie zu sprechen, wie es der Oppositionsführer Donald Tusk tat. Angesichts der dramatischen Weltlage und der herausragenden Rolle Polens bei der Unterstützung der Ukraine ist das von kaum zu überschätzender Bedeutung.“
„Auf nationaler Ebene könnte eine von Donald Tusk geführte Regierung damit beginnen, die Maßnahmen der PiS rückgängig zu machen, die die demokratischen Kontrollmechanismen und die Unabhängigkeit der Justiz ausgehöhlt haben. Ein Erfolg könnte mit der Zeit 35 Milliarden Euro an blockierten EU-Mitteln freisetzen und die Wirtschaft und die öffentlichen Finanzen ankurbeln. (…) All dies bleibt jedoch vorerst ein Best-Case-Szenario. Der Weg dorthin ist mit Hindernissen gespickt. Da die (bislang regierende) PiS immer noch die größte Partei sein wird, wird Präsident Andrzej Duda ihr wahrscheinlich den Vortritt bei der Regierungsbildung lassen.“