München – Die Dominanz des völkischen „Flügels“ in der AfD-Landtagsfraktion schlägt auch im neuen Vorstand voll durch. Nach der Wahl von Fraktionschefin Katrin Ebner Steiner, die 27 von 32 Stimmen bekam, setzten sich mit Martin Böhm, Ingo Hahn und Richard Graupner auch auf den Vize-Posten nur „Flügler“ durch – mit ähnlich klaren Ergebnissen. Gestern sprach Ebner-Steiner von einer „neuen Geschlossenheit“. Man habe sich „professionalisiert“.
Zwar gibt es weiterhin Kritiker – etwa ein Drittel der Fraktion lassen sich dem gemäßigteren Gegenlager zuordnen. Sie begehren aber angesichts der klaren Machtverhältnisse in der Fraktion nicht mehr auf. Streits, wie es sie vor allem in Ebner-Steiners erster Zeit als Fraktionschefin gab, dürften vorerst ausbleiben.
Im Maximilianeum setzt die neue Fraktionsspitze weiter auf Konfrontation. Bei der Besetzung der Ausschussvorsitze werde man diejenigen ins Rennen schicken, die die Fraktion wolle, sagte der neue Parlamentsgeschäftsführer Christoph Maier – und nicht diejenigen, die auch in den anderen Fraktionen eine Mehrheit fänden. Zudem besteht die AfD darauf, künftig einen Landtags-Vizepräsidenten zu stellen. Das sei das „demokratische Recht“ der Fraktion, sagte Ebner-Steiner. mmä