Netanjahu ist „erledigt“

von Redaktion

Eigene Partei wendet sich gegen Premier

Tel Aviv – Die Kritik an Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu wächst. Nach einem Bericht der israelischen Zeitung „Ha’aretz“ hat er auch in seiner eigenen Partei, dem nationalkonservativen Likud, kaum noch Unterstützer. Demnach gehe seine politische Karriere dem Ende entgegen.

Netanjahu werde sowohl von politischen Gegnern als auch von Parteikollegen dafür verantwortlich gemacht, dass Israel nicht auf den Angriff der Hamas vorbereitet war. „Die Likud-Basis weiß, dass Netanjahu erledigt ist“, sagte ein hochrangiger Likud-Vertreter. Netanjahu habe jahrelang eine „feige Politik“ verfolgt, „die das Unvermeidbare zu verschieben suchte und Operationen wie eine Besetzung des Gazastreifens unterließ“.

Netanjahu wird zudem vorgeworfen, sich zu sehr um seinen rechtspopulistischen Block gekümmert zu haben. Der Ministerpräsident habe sich von rechtsradikalen Parteien abhängig gemacht, besonders von der nationalistischen Partei Otzma Jehuditt. „Netanjahu hat uns gezwungen, eine rechtsextreme Regierung zu bilden, die einen Riss in der Nation verursacht und große Teile der Bevölkerung gespalten hat“, sagt der von „Ha’aretz“ zitierte hochrangige Likud-Politiker.

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