Die Ampel-Diplomatie

Scholz wächst zum Nahost-Vermittler

von Redaktion

VON KLAUS RIMPEL

Der Zauderer wird zum Taktgeber: Während sich Olaf Scholz im Ukraine-Krieg immer wieder den Vorwurf machen lassen muss, allzu zögerlich zu agieren, drückt seine Ampel in dieser dramatischen Nahost-Krise aufs Tempo. Der Kanzler reiste als erster Regierungschef nach Israel, Annalena Baerbock war sogar noch vor ihm am Schauplatz des Hamas-Terrors. Aber es bleibt nicht bei diesen Zeichen der Solidarität – noch wichtiger ist, dass Scholz, Baerbock und Boris Pistorius auch nach Ägypten, Libanon und Jordanien reisten.

Berlin spielt eine entscheidende Rolle bei dem Versuch, die Lage nicht noch weiter eskalieren zu lassen. Die Emotionen in der arabischen Welt kochen über – umso wichtiger ist es da, mit den Führern der arabischen Staaten zu sprechen, damit Diplomatie in all der Hass-Propaganda nicht völlig untergeht. Da das Vertrauen in die USA bei Palästinensern wie Ägyptern massiv erschüttert ist, kann Deutschland in die Rolle des Vermittlers hineinwachsen. So konnte Ägyptens Präsident al-Sisi Scholz durchaus überzeugend klarmachen, warum eine Vertreibung der Palästinenser aus Gaza nach Ägypten eine Katastrophe wäre, die neue Gewalt schaffen würde.

Kairo und Co. müssen als Verbündete im Kampf gegen den gemeinsamen Feind gewonnen werden: die Hamas.

Klaus.Rimpel@ovb.net

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