Hamas lässt zwei Menschen frei

Das Dilemma mit den Geiseln

von Redaktion

VON FRIEDEMANN DIEDERICHS

Die Freilassung der ersten zwei Hamas-Geiseln hat gezeigt, dass es doch noch Hoffnung für die mehr als 200 Männer, Frauen und Kinder gibt, die nach wie vor in den Händen der palästinensischen Extremisten sind. Doch was ist der beste Weg, ihre Freiheit zu erreichen? Eine militärische Lösung scheint ausgeschlossen. Denn weil Israel – auch auf Druck der USA – die geplante Bodenoffensive schon so lange verzögert hat, gab dies der Hamas ausreichend Zeit, die Geiseln an schwer erreichbaren Orten zu verstecken und diese auch so abzusichern, dass selbst Einsätze von Elite-Einheiten am Ende wohl nur den Tod der Entführten nach sich ziehen würden.

Deshalb bleibt nur der Weg einer politischen Lösung. Direkte Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern würden nur Sinn ergeben, wenn Israel prominente Hamas-Mitglieder zum Austausch anbieten könnte. Dies scheint nicht der Fall zu sein, da die Top-Führung der Mörderbande sich in Katar aufhält und dort bisher keine Konsequenzen fürchten muss. Deshalb liegt der Schlüssel für ein Überleben der Geiseln bei Katar, das die Hamas finanziell unterstützt hat und offenbar bei der Freilassung der beiden Geiseln eine wichtige Rolle spielte. Weil Katar und die USA sich politisch wie wirtschaftlich stark angenähert haben, ist klar, was geschehen muss: maximaler Druck des Westens auf Katar, das wiederum zu den Hamas-Kriegsverbrechern sagen könnte: Wir entziehen euch unseren Schutz und die Förderung, wenn die Geiseln nicht innerhalb der nächsten Tage freigelassen werden.

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