Schröder: USA verhinderten Frieden

von Redaktion

Ex-Kanzler packt über seinen umstrittenen Besuch bei Putin aus

Berlin – Der Altkanzler und Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Gerhard Schröder, hat wieder mal fragwürdige Behauptungen zum Ukraine-Krieg verbreitet. In einem Interview hat er die Vermutung geäußert, dass die USA kurz nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine einen schnellen Friedensschluss verhindert hätten. Bei Verhandlungen im März 2022 in Istanbul hätten die Ukrainer keinen Frieden vereinbart, „weil sie nicht durften“, sagte der Sozialdemokrat der „Berliner Zeitung“. „Die mussten bei allem, was sie beredet haben, erst bei den Amerikanern nachfragen.“

Ähnliche Vorwürfe gegen die USA hatte die Kremlführung in der Vergangenheit erhoben. Worauf Schröder seine Einschätzung konkret stützt, blieb offen.

Schröder war im März 2022 gut zwei Wochen nach Kriegsbeginn ohne Abstimmung mit der Bundesregierung nach Moskau gereist, um mit Putin zu sprechen. Einem damaligen Bericht der „New York Times“ zufolge wurde er im Kreml wie ein Staats- oder Regierungschef empfangen. Nun sagte Schröder, er selbst habe damals die Bitte aus der Ukraine bekommen, zu vermitteln. „Die Frage war, ob ich Putin eine Botschaft übermitteln könne. Es käme auch jemand mit, der ein sehr enges Verhältnis hätte zum ukrainischen Präsidenten selbst. Das war Rustem Umjerow, der heutige Verteidigungsminister der Ukraine“, sagte Schröder.

Der Ex-Kanzler steht in der Kritik, weil er sich trotz des Kriegs zur Freundschaft mit Putin bekennt. Er unterhielt nach seiner Amtszeit enge wirtschaftliche Verbindungen mit Russland und war fast fünf Jahre lang Aufsichtsratschef beim Energieriesen Rosneft. » KOMMENTAR

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