Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat bei einem Treffen mit mehreren Amtskollegen in Teheran Hilfe bei der Lösung der Grenzstreitigkeiten zwischen Aserbaidschan und Armenien angeboten. Beide Länder könnten ihr Glück mit Verhandlungen unter EU-Vermittlung versuchen, doch die noch aus sowjetischer Zeit stammenden Karten, die den genauen Verlauf zeigten, lägen in Moskau, sagte er. „Wir sind stets bereit, wirklich bei einer echten Grenzregulierung zu helfen.“ Bei dem Treffen ging es vor allem um die Lage nach der Eroberung des Gebiets Berg-Karabach durch Aserbaidschan und der Vertreibung der Armenier. Zudem traf Lawrow Iran Außenminister Hussein Amirabdollahian zum Einzelgespräch.
Bei einer Gedenkfeier zum Volksaufstand von 1956 hat Ungarns Regierungschef Viktor Orbán die EU mit der Sowjetunion verglichen und Brüssel als „gescheiterte zeitgenössische Parodie“ bezeichnet. „Manchmal wiederholt sich die Geschichte“, sagte er gestern vor rund tausend Anhängern in der Stadt Veszprem. „Moskau war eine Tragödie. Brüssel ist eine gescheiterte zeitgenössische Parodie.“ Ungarn habe tanzen müssen, wenn Moskau pfiff. „Brüssel pfeift auch, aber wir tanzen, wie wir wollen und wann wir wollen.“ Für die EU gebe es aber noch Hoffnung, sie könne „repariert“ werden, sagte Orbán mit Blick auf einen möglichen Rechtsruck bei den Europawahlen 2024. In der Vergangenheit verunglimpfte er Brüssel immer wieder.
Über das vergangene Wochenende bis einschließlich Montag haben 1622 Migranten aus Westafrika in kleinen Holzbooten die Kanarischen Inseln erreicht. Das geht aus Mitteilungen der Rettungsstelle 112 der Inselgruppe vor der Westküste Afrikas hervor. Im Oktober zählte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR schon mehr als 10 000 Ankommende, mehr als doppelt so viele wie in den Vormonaten.
Moskau weist den Verdacht zurück, in die Beschädigung der Gas-Pipeline Balticconnector unter der Ostsee zwischen Finnland und Estland verwickelt zu sein. „Russland hat mit diesem Vorfall nichts zu tun“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow gestern. Zugleich wandte er sich gegen Äußerungen des lettischen Präsidenten Edgars Rinkevics. Dieser hatte gefordert, die Ostsee für russische Schiffe zu sperren, falls Moskau die Beschädigung der Gasleitung nachgewiesen werde.