Waldbericht des WWF

Die Realität nach den Umweltgipfeln

von Redaktion

VON KLAUS RIMPEL

Wenn künftige Generationen einmal auf uns zurückblicken, dürften sie sich darüber wundern, wie sehr unsere Erkenntnisse und unser konkretes Handeln auseinanderdriften. Wir wissen dank der Wissenschaft, welche Folgen der immer noch steigende CO2-Ausstoß und die anhaltende Rodung der Wälder haben. Politiker treffen sich mit viel Medien-Trara zu Umwelt-Gipfeln, bei denen sie sich auf durchaus ehrgeizige Umwelt-Ziele einigen.

Nur: Die traurige Realität (sprich: die reale Politik) hält sich nicht an die schönen Verträge all der Klima-, Artenschutz- und Regenwald-Gipfel. Jüngstes Beispiel ist der Waldbericht des WWF. Obwohl Staaten und Wirtschaft sich in etlichen internationalen Vereinbarungen darauf geeinigt haben, die weltweite Zerstörung der Wälder bis 2030 zu stoppen, steigt die Abholzung immer weiter an.

Im vergangenen Jahr wurde eine Waldfläche von der Größe Bayerns vernichtet. Nicht nur in den Tropen, auch in EU-Staaten wie Rumänien werden geschützte Urwälder abgeholzt. Europa macht es der weltweiten Holz-Mafia zu leicht, illegal gerodete Ware in die EU zu exportieren. Die politischen Ziele sind gut, doch die Umsetzung muss endlich ernst genommen werden – etwa mit besseren Import-Kontrollen und dem Stopp von Agrarsubventionen, die Rodungen sogar noch belohnen.

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