Weltsynode

Druck auf Bischöfe muss weiter steigen

von Redaktion

VON CLAUDIA MÖLLERS

Nach vier Wochen Diskutieren, Verhandeln und Beten ist die Weltsynode in Rom gestern zu Ende gegangen. Nein, eigentlich nicht zu Ende – sie macht jetzt nur eine einjährige Pause, bis die Synodenteilnehmer in einem Jahr wieder nach Rom kommen, um dann – hoffentlich – echte Entscheidungen zu treffen.

Mit einer Zweidrittelmehrheit wurde immerhin ein Papier verabschiedet, in dem schwarz auf weiß alle heißen Eisen dokumentiert sind: der Diakonat von Frauen, der Zölibat, Diskriminierung und Missbrauch, Homosexualität, Klerikalismus, Synodalität. Soll keiner sagen, dass man die brennenden Themen nicht identifiziert hat. Beim Umgang mit der Homosexualität und der Zulassung von Frauen zum Diakonat wurde immerhin festgestellt, dass weitere Klärungen nötig sind. Nach wie vor aber stehen sich die Gruppen der Traditionsbewahrer und der Reformer argwöhnisch gegenüber – zumindest kennt man nun die Argumente der anderen Seite.

Ein kleines Hoffnungspflänzchen wurde gesetzt: Im Vatikan hat der Papst eine andere Form der Debatte eingeführt, in der auch Laien, auch Frauen gehört werden und mitbestimmen können. Vielen wird das viel zu wenig sein, sie sind der Vertröstungen überdrüssig. Das kommende Jahr muss in den Ortskirchen genutzt werden, um den Druck auf die Bischöfe und auf den Vatikan weiter zu erhöhen. 2024 kommt es zum Schwur.

Claudia.Moellers@ovb.net

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