Weltweiter Antisemitismus

Der Hass auf die Opfer

von Redaktion

VON KLAUS RIMPEL

Pogrom ist ein russisches Wort, das wörtlich übersetzt „Verwüstung“ oder „Zertrümmerung“ bedeutet. Die antisemitischen Ausschreitungen im zaristischen Russland zwischen 1881 und 1883 wurden weltweit zum Inbegriff von Gewalt gegen Juden. Dass im Jahr 2023 Russland wieder Schauplatz solcher Pogrome wird, dass Antisemiten dort Ausweise kontrollieren, um jüdisch klingende Namen zu „selektieren“, ist erschreckend.

Der Antisemitismus war nie ganz verschwunden, aber die Wucht, mit der er jetzt weltweit wieder auftrumpft, ist unfassbar. Insbesondere, weil dieser neu entfachte Hass das Ergebnis des brutalsten Massenmordes an Juden seit dem NS-Holocaust ist. Statt gegen die Täter, gegen die Hamas zu demonstrieren, gehen in London und anderswo Hunderttausende gegen die Reaktion auf dieses Massaker auf die Straße. Natürlich darf und muss über die Art der Kriegsführung Israels diskutiert werden – aber diese Demonstranten stellen das legitime Recht Israels, sich zu verteidigen, gänzlich infrage. Und nicht wenige von ihnen sprechen Israel sogar das Existenzrecht ab. Israel wurde gegründet, um Juden einen Zufluchtsort vor Pogromen und Hass zu bieten. Wie wichtig dieser Zufluchtsort ist, erleben Juden derzeit täglich.

Klaus.Rimpel@ovb.net

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