Baerbock und die deutsche UN-Blamage

Israels feige Freunde

von Redaktion

VON GEORG ANASTASIADIS

In Jerusalem war man von jeher realistisch genug, nicht allzu viel auf das Berliner Gerede von der Sicherheit Israels als deutscher Staatsräson zu geben. Nun hat es die Bundesregierung aber geschafft, sogar die tief gesteckten Erwartungen noch zu unterbieten: Dass Außenministerin Baerbock ihre Diplomaten anwies, eine parteiische Pro-Hamas-Resolution der UN nicht klar abzulehnen, sondern sich zu enthalten, war feige und peinlich. Dieses Signal ist umso niederschmetternder für die Menschen im angegriffenen Judenstaat, als der türkische Präsident Erdogan zeitgleich orakelte, dass Israel von den „westlichen Mächten“ fallen gelassen und von der Landkarte ausradiert werde.

Israel mag in Gaza auf dem Vormarsch sein, doch gerät es im Propagandakrieg gegen die Hamas zunehmend in die Defensive. Auch den Raketeneinschlag in ein Flüchtlingsviertel mit vielen Toten werden die Schlächter vom 7. Oktober für sich zu nutzen wissen. Da kann die Regierung in Jerusalem noch so sehr beteuern, dass es sich bei den Umgekommenen zumeist um Kämpfer in ihren Tunneln handle: Nicht nur in der arabischen Welt, auch in den Weltbildern von „Fridays for Future“ und anderen nützlichen Idioten, die in den Kopfabschneidern der Hamas die Befreier vom westlichen Kolonialismus sehen, sind die Rollen zwischen Opfern und Tätern klar verteilt. Daran ändern auch die unvorsichtigen Momente nichts, in denen die Terrororganisation ihr wahres Gesicht zeigt. So lautete die ungerührte Antwort eines führenden Hamas-Manns auf die Frage, warum man tausende Kilometer Tunnel gebaut habe, aber keine Bunker für die wehrlose Zivilbevölkerung, dass dies die Aufgabe der UNO gewesen wäre. Der Tod der eigenen Zivilisten gehört zum Geschäftsmodell der Terroristen. Mit Waffen allein wird Israel sie nicht besiegen können. Es braucht einen Plan für ein arabisches Mandat, um die Hölle in Gaza zu beenden.

Georg.Anastasiadis@ovb.net

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