München/Bonn – Vor der Weltsynode im Vatikan galt der in Deutschland geplante „Synodale Rat“, in dem Bischöfe und Laien die Gespräche über Reformen in der Kirche fortsetzen wollen, als unerwünscht. Der Papst hatte einem solchen Gremium über den Kardinalstaatssekretär am 24. Januar eine harsche Absage erteilen lassen.
Nach vier Wochen Weltsynode scheinen sich die Vorzeichen zu ändern. Nicht nur, dass die deutschen Reformthemen auch von anderen Ortskirchen als dringlich betrachtet wurden – auch der „Synodale Rat“ findet inzwischen Anerkennung. So hat der australische Bischof Shane Mackinlay den Rat als „interessantes Experiment“ bezeichnet. In Australien versuche man etwas Ähnliches, sagte der Bischof von Sandhurst in einem am Freitag auf dem Internetportal katholisch.de veröffentlichten Interview. Es handele sich um eine Gruppe, die aus den Beratungen beim sogenannten Plenarkonzil hervorgegangen sei, erläuterte Mackinlay. In der kommenden Woche tage die nationale Bischofskonferenz von Montag bis Donnerstag „und anschließend am Freitag dieser Synodale Rat“.
In Deutschland will sich am kommenden Freitag (10. November) der Synodale Ausschuss zu seiner konstituierenden Sitzung in Essen treffen. Das Gremium ging aus den Debatten beim Synodalen Weg zur Zukunft der Kirche in Deutschland hervor. Es soll die Einrichtung des Synodalen Rates vorbereiten. Im März hatten die deutschen Katholiken ihren Reformprozess abgeschlossen. Die große Mehrheit der Bischöfe und Laien hatte beschlossen, dass die Synodalität weitergehen müsse. Die Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sind dagegen. Oster kommt auch nicht zur Auftaktsitzung nach Essen. cm/kna » KOMMENTAR