Berlin – Vor dem 85. Jahrestag der antijüdischen Pogrome vom 9. November 1938 hat sich der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, bestürzt über die aktuelle Lage im Land geäußert. „Was wir seit dem 7. Oktober sehen, ist Judenhass auf einem in Deutschland seit Jahrzehnten nicht mehr da gewesenen Niveau“, sagte er am mit Blick auf antisemitische Vorfälle etwa bei Demonstrationen nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel.
Anlass war die Vorstellung eines von der Amadeu Antonio Stiftung erstellten „Zivilgesellschaftlichen Lagebilds Antisemitismus“. Darin geht es schwerpunktmäßig um Antisemitismus von Rechts. Experten warnten davor, angesichts der aktuellen Vorfälle dieses Problem aus den Augen zu verlieren. Der Antisemitismusbeauftragte kritisierte dabei, Deutschland habe sich zu lange ausgeruht und selbst gelobt für seine Erinnerungskultur.