London – Die britische Innenministerin Suella Braverman nutzt die Aufregung um propalästinensische Proteste, um sich als mögliche Nachfolgerin von Premier Rishi Sunak in Szene zu setzen. Die konservative Hardlinerin warf der Londoner Polizei (für die sie verantwortlich ist) vor, auf dem linken Auge blind zu sein und Rechtsbrüche bei „Hassmärschen“ gegen die israelische Bombardierung des Gazastreifens zu dulden.
Sunak geriet unter großen Druck, die 43-Jährige zu feuern, die seit Tagen mit rechtspopulistischen Aussagen Aufsehen erregt. Downing Street betonte, der Regierungschef habe „volles Vertrauen“ in seine Parteifreundin.
Doch das könnte den Premier schwächen. Selbst Tories haben den Eindruck, dass Braverman mit Absicht auf Konfrontation setze. Beobachter glauben, dass sie spätestens nach der Wahl, die 2024 stattfinden und von den Tories klar verloren werden dürfte, die Parteiführung beansprucht. Würde sie nun gefeuert, werde ihr Name nicht mit der Pleite verbunden.