Er war das Aushängeschild der Bayerischen Motorenwerke: Mit dem Verbrennungsmotor ist das Unternehmen weltweit bekannt und erfolgreich geworden. Heute läuft an der Isar der letzte Verbrenner vom Band. Eine Hiobsbotschaft? Nein. Weder für BMW noch für München.
Die Zeiten haben sich geändert. Der Klimawandel und der Schwenk hin zu Erneuerbaren Energien zwingen auch BMW zum Handeln. Dass das Stammwerk in München in die E-Zukunft geführt wird, ist ein konsequenter Schritt – und für die Stadt München eine gute Nachricht. Denn BMW ist als größter Gewerbesteuerzahler eine Lebensversicherung für die Stadtfinanzen und der Umbau zum Zentrum der E-Mobilität ein Zeichen dafür, dass BMW langfristig auf seinen Stammsitz München setzt.
Es ist auch nicht so, dass BMW dem Verbrenner abschwört. Anders als andere Autobauer fahren die Münchner mehrgleisig. Die berühmten Motoren werden weiterhin in Steyr in Österreich und in Hams Hall in Großbritannien produziert. Wenn man sich Standortsorgen machen muss, dann eher dort, sollte der Verbrenner tatsächlich vom Markt verschwinden – wobei BMW laut Personalchefin Ilka Horstmeier auch dort Schritte in die E-Zukunft unternimmt. Beim Thema Wasserstoff bleibt BMW ebenfalls am Ball. Man weiß ja nie, wo das Geschäft der Zukunft liegt. Die Strategie könnte sich eines Tages als clever erweisen.
Wolfgang.Hauskrecht@ovb.net