KMW vor Dingo-Zuschlag

von Redaktion

Bundeswehr: Münchner Unternehmen soll Ersatz liefern

München – Der Münchner Leopard-2-Bauer Krauss-Maffei Wegmann (KMW) steht vor dem Zuschlag zur Ersatz-Lieferung von 50 gepanzerten Fahrzeugen des Typs Dingo. Das geht aus der Tagesordnung des Verteidigungsausschusses des Bundestags hervor. Danach sollen die Ausschussmitglieder auf ihrer Sitzung am Mittwoch über den „Abschluss einer Rahmenvereinbarung über die Herstellung und Lieferung von geschützten Führungs- und Funktionsfahrzeugen vom Typ Dingo“ entscheiden.

Ein KMW-Sprecher wollte sich auf Anfrage unserer Zeitung nicht äußern und verwies auf „ein laufendes Verfahren“. Die Bundeswehr hatte die Ukraine im Krieg gegen Russland im vergangenen Jahr mit umfangreichen Lieferungen von Panzern, Munition und anderem Militärmaterial unterstützt, darunter auch 50 Dingos. Die entsprechenden Bundeswehr-Bestände sollen nun ersetzt werden.

Der Dingo 2 ist ein gepanzertes Radfahrzeug auf Basis des Mercedes Unimog zum Transport von bis zu acht Personen. Die Panzerung soll die Insassen vor Gewehr-Beschuss sowie Minen schützen. Branchenexperten zufolge könnte das gesamte Auftragsvolumen zur Lieferung des „Dingo 2 in der Variante A4“ einschließlich Ausbildung und Ersatzteilen bei über 30 Millionen Euro liegen.

Neben dem Verteidigungsausschuss muss noch der Haushaltsausschuss grünes Licht geben. Er kommt am Mittwoch und am Donnerstag zu seinen nächsten Sitzungen zusammen. Sollten die Abgeordneten den Plänen wie erwartet zustimmen, könnte der Vertrag zeitnah unterschrieben werden.

Noch ungeklärt ist hingegen, wie es bei der Radhaubitze (RCH) 155 weitergeht. Das Heer hält angesichts der Heeresreform und des geplanten Aufbaus von zwei einsatzbereiten Divisionen bis 2027 die Anschaffung von insgesamt 160 Fahrzeugen für die mittleren Kräfte für erforderlich. Die mittleren Kräfte sollen dank Rad- statt Kettenfahrzeugen schnell verlegbar sein. Doch bislang sind die Mittel für eine mögliche RCH-Anschaffung im Verteidigungshaushalt nicht eingeplant. THOMAS SCHMIDTUTZ

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