Immerhin, sie reden wieder miteinander. In diesen kriegerischen Zeiten ist es schon ein Erfolg, dass US-Präsident Joe Biden und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping sich überhaupt wieder treffen. Egal ob Klimawandel oder die Kriege in Gaza und der Ukraine: Der Dialog der beiden Supermächte ist wichtig, selbst wenn die beiden Staatschefs sich bei vielen Themen nur darin einig werden, dass sie sich nicht einig sind.
Wie gefährlich es ist, wenn dieser Dialog völlig abbricht, zeigte sich in der Krise um den abgeschossenen chinesischen Spionageballon: Als US-Verteidigungsminister Lloyd Austin damals um ein Telefonat mit seinem chinesischen Amtskollegen bat, verweigerte Peking das Gespräch. Jetzt einigten sich Xi und Biden darauf, dass es künftig wieder ein „Rotes Telefon“ für derartige militärische Krisen geben soll. Denn Sprachlosigkeit kann zwischen den beiden Atommächten zu brandgefährlichen Fehlkalkulationen führen. Auch die Ankündigung der verstärkten Zusammenarbeit im Kampf gegen die Klimakrise ist zumindest ein Mini-Hoffnungsschimmer – gerade nach der jüngsten UN-Bilanz, wonach weltweit die Treibhausgas-Emissionen immer noch steigen.
Klaus.Rimpel@ovb.net