Lärmblitzer

Kampfansage an den Krach

von Redaktion

VON ULI HEICHELE

Wer nicht hören will, muss fühlen. Kennen wir. Und wer anderen das Gehör durchbläst, muss zahlen. So könnte das werden – wenn sich die Idee des Lärmblitzers durchsetzt. So ein Gerät, wie es sich die Münchner ÖDP für Freimann wünscht, stünde am Straßenrand wie eine Radarfalle. Gemessen wird aber nicht das Tempo der vorbeifahrenden Autos, sondern der Geräuschpegel. Und eine Kamera könnte eventuelle Sünder aufnehmen.

In Berlin gibt’s so eine Vorrichtung schon – zwar erst mal nicht für die Polizei, sondern nur für die Wissenschaft. Aber wir sehen, was technisch möglich ist. Die Frage: Ist es auch wünschenswert? Wenn man die Anwohner fragt: klar! Dass Lärm gesundheitsschädlich ist, ist ja längst bewiesen. Und warum ein PS-Rambo mit extralautem Auspuff die Münchner Nacht unsicher machen muss, statt seinen Testosteron-Spiegel auf einer abgesperrten Rennstrecke zu senken, erschließt sich niemandem.

Fakt ist: Autoposer mit ihren aufgemotzten Kisten sind jüngst zu einem relevanten Thema geworden – rund 2000 (!) von ihnen sorgten erst vor Kurzem für Motorsport-Irrsinn auf öffentlichen Straßen rund um die Stadt. Da braucht’s offenbar Gegenmaßnahmen – ein Lärmblitzer könnte grad die richtige sein.

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