Reutlingen – Manuel Hagel ist der neue Vorsitzende der CDU in Baden-Württemberg. Der Fraktionschef der Christdemokraten wurde am Samstag auf dem Landesparteitag in Reutlingen mit 91,5 Prozent der Stimmen zum neuen Vorsitzenden gewählt. Gegenkandidaten gab es keine. Hagel folgt auf Thomas Strobl, der zwölf Jahre den Landesvorsitz innehatte. Der sagte, dass ein Generationenwechsel selten so gut über die Bühne gegangen sei.
Dem 35 Jahre alten Hagel werden Ambitionen auf die Spitzenkandidatur 2026 nachgesagt. Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) will bei der Landtagswahl nicht mehr antreten. Die Grünen müssen noch einen Spitzenkandidaten benennen – als aussichtsreichster Kandidat gilt Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Hagel sagte in seiner Rede in Reutlingen, dass die CDU wieder den Führungsanspruch im Land formulieren müsse: „Das politische Erbe von Winfried Kretschmann wird bei uns in guten Händen sein.“ Die Partei werde wieder gebraucht. Und: „Wir sind unbesiegbar, wenn wir geschlossen sind.“
Hagel warb für eine „Agenda der Zuversicht“. Auf dem Parteitag forderte er zudem eine 180-Grad-Wende in der Migrationspolitik. „Die Migrationspolitik, die wir seit Jahren machen, die ist am Ende“, sagte er. Ehrenamtliche in den Kommunen könnten nicht mehr. Es gehe nun darum, den Zuzug schnell und effektiv zu begrenzen. Einwanderung in den „Arbeitslosenmarkt“ müsse verhindert werden.
Der Landesverband beschloss in Reutlingen einen Antrag, der die Abschaffung des individuellen Asylrechts und die komplette Auslagerung von Asylverfahren fordert.