Berlin – Bundesregierung, Wirtschaft und Gewerkschaften wollen hunderttausende Geflüchtete schneller in Arbeit bringen. Die Arbeit solle jeweils „so passgenau wie möglich“ ausfallen, aber auch „so schnell es irgend geht“ angetreten werden, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Montag in Berlin nach einem Treffen mit Spitzenvertretern von Bundesagentur für Arbeit und Verbänden der Wirtschaft, Gewerkschaften, Unternehmen und Kommunen.
Zum Start des von Heil im Oktober angekündigten „Job-Motors“ unterzeichneten die Beteiligten eine Erklärung „Jetzt in den Job: Integration in Arbeit lohnt sich“. Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine seien bereits 140 000 Menschen aus dem Land in Deutschland in Arbeit gekommen. „Das ist ein Anfang, aber das reicht mir bei Weitem nicht“, so Heil. Insgesamt gebe es 400 000 Geflüchtete, die ihren Integrationskurs abgeschlossen hätten oder kurz davor seien und dann dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stünden – rund die Hälfte davon aus der Ukraine.
Heil wollte keine Einschätzung abgeben, wie rasch diese Menschen in Arbeit integriert werden könnten. „Arbeitsmarkt-Integration ist kein Selbstläufer“, sagte er.
Heil betonte, klar gemacht werden müsse, dass die Beschäftigten zunächst nicht perfekt Deutsch sprechen müssten. „Wir brauchen Unternehmen, die Geflüchtete auch mit Grundkenntnissen in Deutsch einstellen“, beim Lernen der Sprache seien „pragmatische Lösungen“ gefragt. Gleichzeitig sei klar, dass die Geflüchteten auch Mitwirkungspflichten hätten. Bereits im Oktober hatte Heil gesagt, dass es Kürzungen beim Bürgergeld geben solle, wenn Arbeitsangebote nicht angenommen werden.