Wilders vor Wahlsieg

von Redaktion

Niederlande: Rechtspopulist will Ministerpräsident werden

Den Haag – Der Rechtspopulist Geert Wilders ist nach einer Prognose der Gewinner der niederländischen Parlamentswahl – und will jetzt Ministerpräsident werden. „Der Wähler hat nun gesprochen“, sagte Wilders gestern Abend. „Ich glaube, dass wir jetzt alle über unseren Schatten springen müssen.“ Auf keinen Fall dürfe der Wählerwille übergangen werden. „Die Niederlande haben gesprochen, und das muss – was mich betrifft – auch umgesetzt werden.“

Wilders war darum bemüht, Ängste vor einem zu radikalen Vorgehen seiner Partei für die Freiheit (PVV) zu zerstreuen. Die von ihm angestrebte Zwangsschließung von Moscheen sei aktuell kein Thema, versicherte er. Priorität habe, den „Asyl-Tsunami“ zu begrenzen.

Wilders’ PVV kommt nach einer Prognose des niederländischen Fernsehens auf 35 der 150 Sitze. Die Zustimmung zur PVV war zuletzt immer weiter gestiegen. Als Mitverantwortliche dafür wird die Spitzenkandidatin der Rechtsliberalen, Dilan Yesilgöz, gesehen. Sie hatte zu Beginn des Wahlkampfes gesagt, dass sie Wilders als Koalitionspartner nicht ausschließe. Der scheidende Ministerpräsident Mark Rutte hatte eine Zusammenarbeit dagegen immer abgelehnt.

Die Partei von Yesilgöz und Rutte, die rechtsliberale Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD), kommt der Prognose zufolge auf 24 Sitze (– 10). Das von Ex-EU-Kommissar Frans Timmermans angeführte Bündnis aus Grünen und Sozialdemokraten schafft demnach 25 Sitze, ein Plus von acht. Die erst vor wenigen Monaten gegründete Partei des ehemaligen Christdemokraten Pieter Omtzigt, der Neue Soziale Vertrag (NSC), kann mit 20 Sitzen rechnen.

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