Doha/Gaza/Tel Aviv – Im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas sollen ab heute für vier Tage die Waffen schweigen. Die zwischen beiden Seiten vereinbarte Kampfpause werde am Morgen um 7 Uhr Ortszeit beginnen, sagte Madschid al-Ansari, Sprecher des Außenministeriums von Katar, das in dem Konflikt vermittelt. Mit der um einen Tag verzögerten Waffenruhe solle auch der Austausch von israelischen Geiseln der Hamas gegen palästinensische Häftlinge beginnen. Sie soll auch größere, dringend benötigte Hilfslieferungen in den Gazastreifen möglich machen.
Al-Ansari teilte weiter mit, die ersten 13 der von der Hamas verschleppten Geiseln sollten heute um 16 Uhr freigelassen werden. Es handele sich um Kinder und Frauen, die dem Roten Kreuz übergeben werden sollen.
Der militärische Arm der Hamas bestätigte den Beginn der Feuerpause und die Dauer von vier Tagen. In dieser Zeit würden alle Seiten ihre militärischen Aktivitäten einstellen, teilte ein Sprecher der Kassam-Brigaden mit. Möglich ist eine Verlängerung auf zehn Tage. Für jede von der Hamas entführte Geisel sollen demnach drei palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Innerhalb von vier Tagen sollen 50 Geiseln freikommen. Es handle sich dabei um Frauen und Jugendliche unter 19 Jahren. Insgesamt sieht die Vereinbarung einen Austausch von bis zu 100 Geiseln aus Israel gegen bis zu 300 palästinensische Straftäter vor.
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben den Direktor des Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen, Mohammad Abu Salamia, festgenommen. Beweise zeigten, dass das das größte Hospital im Gazastreifen unter seiner Leitung als Kommando- und Kontrollzentrum der islamistischen Hamas gedient habe, teilten die Armee und der Inlandsgeheimdienst Schin Bet mit. Der Direktor sei an den Nachrichtendienst übergeben worden und solle befragt werden, warum es in und unter der Klinik militärische Aktivitäten gegeben habe.